Muskeltesten, aber richtig! – Wie kinesiologische Selbsttests gelingen
Die diversen kinesiologischen Richtungen und Methoden haben eines gemein: das Testen von Muskeln. Über das „An-“ und „Abschalten“ d.h. den unterschiedlichen Tonus eines Muskels signalisiert unser Körper-Seele-Geist-System, was uns stärkt, was uns schwächt oder sich neutral auswirkt. Der Indikatormuskel sollte im Normalzustand leicht zu halten sein. Sind wir im testbaren Zustand, signalisiert ein starker Muskel eine Ja-Antwort des Unterbewusstsein bzw. dass uns das Abgefragte gut tut. Zittert der Muskel, gibt er nach oder kann nur unter großer Anstrengung gehalten werden, spricht man von einem „abgeschalteten“ Muskel, also einem Nein-Signal des Körpers.
Wie kommt es zu diesem Effekt?
Bei Stress wird die Kommunikation der Synapsen (im Gehirn) für eine Millisekunde unterbrochen. Diese Unterbrechung setzt sich über die Nerven bis in die Muskeln fort und verursacht eine kurzzeitige Muskelschwäche. Wer schon einmal wacklige Knie vor einem Auftritt oder eine Rede oder – noch extremer – nach einem Unfall hatte, kennt den Effekt. Genau so zeigt sich der getestete Muskel bei Stress schwächer als normal bzw. die Testperson muss deutlich mehr Kraft aufwenden, um den Muskel auf gleicher Höhe zu halten. Doch Vorsicht: richtiges Muskeltesten will gelernt sein! Das wird bei den diversen Anleitungen und YouTube-Videos zu kinesiologischen Selbsttests häufig unterschätzt.
Voraussetzungen für zuverlässiges Muskeltesten – PACE
Auch in Laienkreisen erfreut sich das Muskeltesten großer Beliebtheit. Um jedoch ein brauchbares, repräsentatives Testergebnis zu erhalten, sollten sowohl Testender als auch Getesteter einige Voraussetzungen erfüllen, d.h. im sogen. PACE sein. Der Begriff steht hier für: Positiv, Aktiv, Klar (Clear) und Energetisch. Hilfreich ist, wenn die Beteiligten
1. ausreichend mit Wasser versorgt sind,
2. sich im sogen. Aktiv-, nicht im Passivmodus befinden,
3. die Gehirnhälften mit einander arbeiten bzw. alle Dimensionen eingeschaltet sind und
4. die Beteiligten die richtige Einstellung zu Veränderung haben. Letzteres ist i.d.R. gegeben, wenn Gouverneursgefäß und Zentralgefäß in ihrer natürlichen Fließrichtung (nämlich aufwärts) fließen. Professionell arbeitende Kinesiologen prüfen diese vier Voraussetzungen vorab. Aber was macht ein Laie, der etwas testen möchte und nicht weiß, ob er überhaupt testbar ist?
Vier Schritte, um ins PACE zu gelangen, d.h. testbar zu werden
Den Zustand, in dem kinesiologisches Arbeiten möglich, sinnvoll und wirksam ist, lässt sich in vier Schritten erreichen:
– Energetisch wird man durch das Trinken von (möglichst stillem) Wasser
– Klar (Clear): Massiere die „Gehirnknöpfe“ (Ni 27, also die kl. Kuhlen unter dem Schlüsselbein)
– Aktiv: Ein paar Überkreuzbewegungen bringen Dich aus dem Stand-by-Modus in die Aktivität
– Positiv: Lege eine Hand sanft quer auf Deine Stirn und halte Dir die sogen. „Positiv-Punkte“, also Deine Stirnbeinhöcker. Alternativ praktiziere die Hook-Ups (eine Entspannungs-Übung aus dem Brain Gym). Hierbei fährt Dein Energie-System einmal runter und baut sich wieder neu auf.
Anwendungsbereiche
Über das Muskeltesten lassen sich energetische Ungleichgewichte, mentale Blockaden, längst vergessene Traumata, Unverträglichkeiten und andere Stressfaktoren aufspüren. Viele Ärzte, Heilpraktiker, Psychiater und Psychologen setzen sie daher als Diagnoseinstrument oder z.B. beim Austesten von Allergien ein. Aber nicht nur das! Mit Hilfe einer erfahrenen Kinesiologin lässt sich über den Muskeltest herausfinden, was das konkrete Körper-Seele-Geist-System benötigt, damit es einer Person oder einem Tier (wieder) gut geht. Neu „programmiert“ können die Energien dann wieder frei fließen, man findet zurück zur Homöostase und ist wieder in der Lage, sein gesamtes Potential zu nutzen, um eine bestimmte (z.B. Prüfungs-) Situation oder das Leben im Allgemeinen gut zu meistern. In Ausnahmefällen, wenn z.B. krankheitsbedingt kein Muskel gehalten werden kann, arbeitet man stattdessen mit bewusster Körperwahrnehmung, dem so genannten Noticing, oder testet über ein Surrogat. In der Regel, gibt es einen Tester und eine zu testende Person, letztere kann aber auch eine Gruppe repräsentieren. Um an sich selbst zu arbeiten oder auszutesten, was dem eigenen System gut tut, kann man verschiedene Versionen des sogenannten Selbsttests erlernen.